Beiträge von Syrael

    "Sie sind zu gütig. Die Idee stammt nur leider nicht von mir. Es geht allerdings tatsächlich um einen neuen Wirtschaftskreislauf, den die Herrscher hier versuchen zu etablieren. Sie müssen bedenken: die Einwohner geben ihr Geld bei den Händlern aus, sofern diese nicht selbst auch Einwohner wären könnten sie nicht zu Abgaben und Steuern verpflichtet werden. Man möchte den Wohlstand selbstverständlich innerhalb Asinas behalten und ihn nicht abwandern lassen nach - sagen wir - Porto Leonis oder Goldwacht."

    "Hat man Sie schon darüber informiert? Wenn Sie in Asina Handel treiben möchten, müssen Sie zunächst ein offizieller Bürger werden. Ich empfehle einen Besuch in der Staatskanzlei, und am besten zeitnah. Die Beamten am Hof sind nicht gerade für ihren lebendigen Enthusiasmus bekannt, wenn Sie verstehen was ich meine"

    Während Misses Blake noch sprach, ging Syrael bereits verschiedene Möglichkeiten durch ihr zu antworten:


    Ehrlich / Höflich Außerordentlich Mittel Wenig
    Wenig Das klingt ja hoch interessant Ich verstehe Das ist in meinen Augen nicht sonderlich wichtig, aber ich werde morgen zusehen, mich näher damit zu beschäftigen
    Mittel Ich verstehe Ich verstehe Ich verstehe
    Außerordentlich Ich hoffe Sie entschuldigen meine Direktheit, ich habe gerade so viel um die Ohren, dass ich dazu nicht weiter Stellung beziehen kann Ich habe gerade so viel um die Ohren, dass ich dazu nicht weiter Stellung beziehen kann Ist es schon so spät?

    Eindeutig Terra-Affin. Eindeutig nicht sein Metier. "Die korrekte Übersetzung wäre womöglich 'nicht für die schwachen Herzen'. Und damit möchte ich wahrlich nicht despektierlich erscheinen. Ich möchte nur, dass Sie wissen, worauf Sie sich hier einlassen. Aber Sie zeigen mir bereits, dass Sie von anderem Schlag sind. Und das ist gut! Dieses Land, und Asina im speziellen, benötigen dieses leidenschaftliche Unternehmertum!" Syrael wurde selbst ganz euphorisch. Diese Unterhaltung begann interessanter zu werden, als er noch vor wenigen Stunden erwartet hatte.

    Der Magister bemerkte ihr leeres Glas und schenkte nach. Auf Syrael Art. Der Abend konnte einfach nur noch besser werden... Da die Flasche nun 'schon' halb leer war, winkte er er einer der Rougetten und sie verstand sofort. "Nun, Misses Blake. Sie haben in der Tat eine ereignisreiche Reise hinter sich und dieses Land, und ich fühle mich dazu verpflichtet Sie darauf hinzuweisen, birgt noch viele weitere Gefahren. Wir hatten noch nicht das Vergnügen andere Worte zu wechseln, als zum geschäftlichen Anlass. Daher vermag ich nicht einzuschätzen wie Sie gestrickt sind." Oh, das war ihm so rausgerutscht. Ein sehr flacher Wortwitz. Rama wäre sehr amüsiert. Wo war sie eigentlich? "Dieser Kontinent verschlingt zartbesaitete Gemüter wie es ihm beliebt. Möchten Sie sich dem entgegenstellen oder gedenken Sie bald wieder die Heimreise anzutreten?"

    Ach richtig. Da war ja was. Dunkel erinnerte er sich an ein Gespräch mit ihrem ... Diener? Leibwächter? Der hatte das Ableben von Mister Blake auf hoher See erwähnt, ihn aber nicht sehr betrauert. An das empfangene Gefühl erinnerte sich der Magister noch gut. Daher hatte er ihm keine größere Bedeutung beigemessen. Aber die Bestürzung von Misses Blake traf ihn wie eine Wucht. "Bitte entschuldigen Sie, das war sehr taktlos von mir. Ich bin derzeit Tag und Nacht in ganz besondere Studien vertieft und da verliere ich ab und zu den Bezug zur Außenwelt. Mein tiefstes Beileid. Ihr Gatte war ein ausgezeichneter Mann und die Welt ist ein dunklerer Ort ohne seine Anwesenheit und seine Begabung."

    Der Magister setzte sich und schenkte sich auch ein Glas Rotwein ein. Vermutlich hätte er erst fragen sollen. Oder nicht? Schließlich war es sein Séparée. Soziale Gepflogenheiten waren ihm noch immer sehr fremd. Und seine Gabe der Empathie benötigte dringend weitere Praxis. Misses Blake war irritiert und sie fühlte sich etwas unwohl, gleichzeitig aber auch neugierig. Oder waren das doch seine eigenen Gefühle? "Wie war die Reise?"

    Als der Magister das Séparée betrat, saß sein Gast bereits vor einer Flasche Merlot. Immerhin ein guter Sinn für Geschmack. Auch bei der Wahl ihrer Kleidung besaß sie - trotz der besonderen Umstände - einen sehr gehobenen Stil. Syrael dachte aber gleichzeitig an staubtrockene Ebenen, an Sandhühner und Glutwege... Ob sie ihre hohen Standards wohl auch in solchen Gegenden aufrechterhalten können würde? "Guten Abend Misses Blake, ich hoffe sie mussten nicht zu lange warten."

    Der Magister war wieder einmal ganz in seine Studien vertieft. Doch da war dieses unbestimmte Gefühl, etwas vergessen zu haben. Er mochte das ganz und gar nicht. Also lehnte er sich zurück und ging in Gedanken die Planung für den heutigen und die nächsten Tage durch. Als sein Blick durch seine Kammer schweifte, fiel sie auf seinen schwarz-grünen Ausgeh-Mantel. "Ach richtig" seufzte er ganz tief und resignierend. "Soziale Verpflichtungen". Und so las er noch die letzte Schriftrolle zu ende und konnte sich aber schon gar nicht mehr richtig konzentrieren. Mit der Hoffnung dieses Treffen nicht länger als unbedingt nötig zu gestalten, begab er sich in den Gastraum und direkt in sein privates Séparée (Syrael konnte diese speziellen Worte aus dem Frankenland nicht ausstehen und so bemühte er sich bei der Aussprache immer extra unbeholfen)