Nach der Flut
Zaghaft durchbrach ein einzelner Sonnenstrahl das graue Meer aus Wolken über Asina. Auch wenn der Regen schon einige Tage aufgehört hatte und die Fluten zurück gegangen waren, hatten die Bewohner Ad Astras seit Wochen keinen Sonnenstrahl mehr gesehen.
Wie junge Knospen den Schnee, durchbrach Lichtstrahl für Lichtstrahl die Wolken, erhellte das Land, und entblößte die Verheerungen, welche von den wütenden Elementen ins Land geschlagen worden waren. Senklöcher hatten sich um die Stadtmauern gebildet, in welchen sich Treibgut, oder die durchnässten, aufgedunsenen Kadaver von ertrunkenen Tieren aller Art sammelten. Schroff und schwarz reckten sich Schieferfelsen gegen Himmel und Meer, die einst unter Erde und Gras verborgen waren. Die Küste bot nun das Bild, als ob die Erde voller Wut versuchte, seine schwarzen Zähne ins Meer zu schlagen.
Die neu errichtete Straße von Asina nach Caladh Erenn hatte schwere Schäden erlitten, war teilweise unterspült oder fortgeschwemmt worden. Aus dem Land heran geschwemmte Erde türmte sich im Hafen zu teilweise bizarren Konstrukten aus Treibgut und Lehm. Wie erstarrte Kreaturen aus einer vergangenen Zeit, harrten sie in den Ecken und Gassen.
Teile der neuen Hafenbefestigung hatte das Meer auf seinem Weg mit sich gerissen. Aber es hatte nicht nur genommen, es hatte auch etwas zurück gelassen. Im Licht der wiederkehrenden Sonne schien es, als würden die Gassen und Wege Caladh Erenns glitzern, beinahe als wären sie lebendig. Waren es aber nicht die Straßen, welche lebendig waren…
Unzählige weiße Krabben tummelten sich im Hafen, nicht größer als die Hand eines Kindes, aber so viele, dass man keinen Fuß vor den anderen setzen konnte, ohne eine Krabbe zu zertreten und wenn dies geschah, stürzten sich die übrigen gierig auf die Reste ihrer Artgenossen. Es dauerte nicht lange, bis ein Geruch von salziger Fäulnis über dem Hafen lag und jeder Schritt von schmatzenden Geräuschen begleitet wurde.
Wenn die Dunkelheit über Caladh Erenn hereinbrach, war die nacht durchzogen vom Geklacker und und Geklicke tausender Scheren und Panzer, begleitet vom geisterhaften Leuchten des Meeres."
After the flood
Tentatively, a single ray of sunlight broke through the grey sea of clouds above Asina. Even though the rain had stopped for a few days and the floods had receded, the inhabitants of Ad Astra had not seen a ray of sunlight for weeks.
Like young buds through snow, ray after ray of light broke through the clouds, illuminating the land and exposing the havoc that had been wrought by the raging elements. Sinkholes had formed around the city walls, in which flotsam or the sodden, bloated carcasses of drowned animals of all kinds gathered. Craggy and black, slate cliffs stretched towards the sky and the sea, once hidden under earth and grass. The coast now presented the picture as if the earth, full of rage, was trying to sink its black teeth into the sea.
The newly constructed road from Asina to Caladh Erenn had suffered severe damage, had been partially washed out or washed away. Earth washed in from the land piled up in the harbour to form sometimes bizarre constructions of flotsam and clay. Like frozen creatures from a bygone era, they waited in the corners and alleys.
Parts of the new harbour fortifications had been swept away by the sea. Although, it had not only taken, it had also left something behind. In the light of the returning sun, it seemed as if the alleys and paths of Caladh Erenn were glittering, almost as if they were alive. But it was not the streets that were alive...
Innumerable white crabs were cavorting in the harbour, no bigger than a child's hand, but so many that one could not put one foot in front of the other without trampling a crab. When this happened, the other crabs would greedily pounce on the remains of their fellow crabs. It wasn't long before a smell of salty rot lay over the harbour and every step was accompanied by smacking noises.
When darkness fell over Caladh Erenn, the night was filled with the clacking and clicking of thousands of claws and tanks, accompanied by the ghostly glow of the sea.
[Reaktionen von Spielern]
Johanna Sattler:
Johanna hatte sich, trotz des Protestes der Bediensteten, dass es nicht ihre Aufgabe sei, einen Besen genommen und kehrte die Terrasse, bevor ihre Tochter noch auf die Idee kommen konnte mit den stinkenden Tieren zu spielen.
Ihre Botenmöwe freute sich um so mehr über die Unmengen an Futter, nachdem das arme Tier die regnerischen Tage fast komplett drinnen verbracht hatte.
Seufzend schüttelte die Heilerin welche der störrischen Tiere vom Besen. "Und was bringt uns dann Terra als nächstes?! Ein Erdbeben?" murmelte sie mehr für sich selbst.
Lena Werinher:
Die Karte vor Lena geht in Flammen auf: „Wie bitte? Die Topographie hat sich verändert?!“ Der unglückliche Lehrling flüchtet aus dem Büro. Lena ist mehr als genervt. Aber jetzt muss man das endlich mal ertragbare Wetter nutzen und die Lehrlinge brauchen eine vernünftige Aufgabe. Schnell sind Pläne für die Vermessung der neuen Strukturen gemacht. Lena rümpft die Nase, vielleicht ist das Vermessen doch die zweite Aufgabe, die sie den Lehrlingen geben wird.
Witwe Blake:
"Another disaster destroys another perfectly good pair of shoes", seufzt die Witwe, und legt ein weiteres Paar von den Elementen zerschundener Schuhe beiseite um sich dem Rocksaum zu widmen. Nichts zu Ernstes. Ein Glück! "This asinaic climate playes havoc with an respectable wardrobe. What's next? Will I have to wear trousers?!"
Nachdem sie sich schimpfend angelleistet hat, ist es Zeit sich endlich den wichtigen Fragen zu widmen: In welchem Zustand befinden sich die Maulmeerbäume und Seidenspinner Raupen?