Im "Bumona Stadtlazarett" Asinas

  • Vilberes Vilburn Brauhausner saß an einem einfachen Holztisch, den er als vorläufigen Schreibtisch in eines der oberen Zimmer hatte bringen lassen.

    Sein Kopf hing gestützt über einem großen Berg an Papieren und Notizen, die wild verteilt herumlagen. Er seufzte laut - nam eines der Papiere und knüllte es zusammen.

    "Die Hälfte der Dinge die Jan hier beschreibt verstehe ich beim besten Willen nicht. Godena steh' mir bei." Jan Thorax Bumona hatte Villy, dem eingesetzten Verwalter des Lazarettes, einen großen Haufen an wichtigen Unterlagen und Büchern zur Verfügung gestellt ... oder stellen lassen.

    Es war ehrlicherweise auch mehr als notwendig, denn Vilberes war alles andere als ein fähiger Heiler...

    Villy blickte durch den offenen Fesnterladen über die weiß gekalten Wände der Häuser draußen. Die Sonnenstrahlen ließen die roten Dächer der umliegenden Gebäude wunderschön ausehen.

    Viel lieber würde sich Villy mit der Verfeinerung "seiner" Rezeptur des "Heilerschluckes" beschäftigen, aber zur Zeit mussten seine Ideen noch etwas warten.

  • "Viel entscheidender wird es sein, erstmal ein paar weitere Heiler, Kräuterfrauen, Scharlatane oder Hilfskräfte zu finden", murmelte der gebürtige Viltaler. Vielleicht müsste er noch etwas mehr Geld auszahlen, was letzten Endes dazu führen würde, dass das Lazarett komplett ohne Gewinne beliben würde. "Die Frage ist dann nur, wer mir die Instanthaltung bezahlt? Vielleicht sollte ich noch ein Anliegen an den Palast bringen..." Vilberes nahm einen Schluck einer Art Lavendelbrause. Ein paar mehr Hände könnte er schon gebrauchen... und wenn sie auch nur Essen reichen würden oder Wunden abdrücken.

  • Einige Wochen waren ins Land gezogen und Vilberes hatte sich mit den meisten Abläufen vertraut gemacht. Er hatte einige weitere Hilfskräfte anwerben können, die die heilerischen Tätigkeiten übernahmen und für einen guten Ruf des Lazarettes in Asina und dem Umland sorgten. Vilberes bleib also genügend Zeit seiner eigentlichen Passion - dem Brauen des "Heilerschluckes" und anderer Getränke - nachzugehen. Es war ein angenehmes Leben in Asina und der gebürtige Viltaler begann weitere Schritte zu planen. Irgendwie müsste es doch möglich sein kostengünstigere Getränke herzustellen. "Wahrscheinlich werde ich selber anbauen müssen", murmelte er an seinem Schreibtisch sitzend. "Irgendwo hier werde ich doch ein brauchbares Stück Land finden können..."

  • Da klopfte es an der Tür. Als Vilberes öffnete, sah er sich einem Dienstboten gegenüber stehen. Es war jeder mit blonden Haaren und flinken Füßen, der für die Staatskanzlei arbeitete und sich eigentlich immer nur rennend fortbewegte. Ob er dies wohl freiwillig tat oder Alayne ihm mit wochenlangem Schreibdienst drohte?

    "Herr Brauhauser?" fragte der Dienstbote und als dieser bejahte, fuhr er fort: "Ich bringe ein Einladungsschreiben der Staatskanzlei zu einem Termin. Da ich mich gerade im Lesen übe, wurde mir aufgetragen, das Schreiben laut zu verlesen. Aaaalso..." Er entrollte das Papier, blickte konzentriert auf den Text und begann dann einigermaßen flüssig vorzulesen.


    "Sehr geehrter Herr Brauhausner,

    Ich nehme Bezug auf Ihre Anfrage zu einem Pachtverhältnis für den Anbau von Nutzpflanzen im Außenbereich von Asina. Das Grundbuchamt hat das Flurstück Nr. 37 in der Größe von etwa acht Morgen vorgeschlagen, das auf der Gemarkung Ad Astra Außenbereich Ost liegt. Zur Ausfertigung des ersten Entwurfs des Pachtvertrags ist eine vorherige Grundstücksbegehung erforderlich. Die Begehung findet in fünf Tagen nach Erhalt dieses Schreibens statt. Bitte finden Sie sich zur 8. Morgenstunde an der ersten Wegkreuzung nach dem Verlassen des Osttors ein, von dort aus gehen wir gemeinsam zum Flurstück. An der Begehung wird ein Vertreter des Grundbuchamts und ein Vertreter des Amts für Stadtentwicklung teilnehmen.

    Bitte bringen Sie zum Termin möglichst folgende Unterlagen mit:

    - eine Aufstellung über die Nutzpflanzen, die Sie anzubauen gedenken

    - deren voraussichtliche Aussaat und Erntezeit

    - sofern bekannt: der wöchentliche Bedarf an Süßwasser für eine Fläche von 3x3 Fuß (zur Prüfung der notwendigen Zusatzbewässerung)

    Bei Fragen oder Unterstützungsgesuchen steht Ihnen das Amt für Stadtentwicklung und Infrastruktur der Staatskanzlei gerne zur Verfügung. Gezeichnet - Alayne Osfrydstochter, Ceann für Inneres und Leitung der Staatskanzlei"


    Als er geendet hatte, reichte der Dienstbote ihm das Schreiben. "Möchten Sie wegen des Termins eine sofortige Antwort mitgeben oder können Sie es einrichten?"

  • Villy stutzt einen Moment vor Überraschung und lauscht dem Boten mit offenem Mund.

    "Ähm... ich... kaaan...es... einrichten. Ich kann auch eine Antwort schreiben. Also - ich hab Zeit will ich sagen."

    Vilberes macht auf dem Absatz kehrt und rennt zur Schreibstube unter dem Dach. "Moooment bitte!", ruft er dem Boten zu.

    Kurz darauf kommt er mit Tinte und Stift zurück und schreibt hastig


    "Werte Frau Osfrydstochter, ich werde den Termin wahrnehmen. ich freue mich sehr darüber, dass sie sich meines Anliegens annehmen. Ich werde versuchen alles notwendige in Erfahrung zu bringen.


    Mit freundlichsten Grüßen


    Vilberes Vilburn Brauhausner


    - Wille und Vil -"


    "Nehmt das bitte mit und gebt es ab ... und nun entschuldigt... ich muss irgendwie etwas über Pflanzen lernen... wenn Morten nur hier wäre." Darauf schließt er die Tür und seufzt.

  • Fünf Tage waren vergangen, nachdem Alayne den Boten zu Vilberes geschickt hatte, um den Termin für die Ortsbegehung zu vereinbaren. Nun war sie auf dem Weg zum vereinbarten Treffpunkt. Die Stimmen der Stadtwachen, die sie aus dem Osttor herausgelassen hatten, wurden mit jedem ihrer Schritte leiser und vermischten sich mit dem Rauschen des Windes, der ihr von der Küste entgegen wehte. An der Wegkreuzung sah sie bereits den Grundbuchbeamten stehen, der an seinem roten Hut gut zu erkennen war. Neben ihm standen zwei weitere Gestalten. Der Hochgewachsene war ein Mitarbeiter des Amts für Stadtentwicklung und Infrastruktur, den sie wegen der Erschließung der Süßwasser-Bewässerung und etwaiger Wegebefestigung angefordert hatte. Der etwas kleinere, kräftig gebaute Mann war der Sandhuhnzüchter, den die Staatskanzlei mangels Fachpersonal momentan für alle Angelegenheiten der Flora und Fauna einsetzte und der hoffentlich etwas zum vorgesehenen Kräuteranbau beitragen konnte. Als sie die Dreiergruppe erreichte, grüßten die Männer beflissen und machten eine angedeutete Verbeugung. Sie waren allesamt zu früh am Treffpunkt, und so tauschten sie noch ein paar Floskeln aus, bis Vilberes Vilburn Brauhausner pünktlich zu ihnen stieß.

  • Vilberes schnaufte ein wenig und tupfte sich den Schweis so dezent erkonnte von der Stirn. Er hatte es tatsächlich geschaft noch rechtzeitig vor Ort zu sein - gerade so - und zu seinem Erstaunen stellte er fest, dass er sogar vollständig gekleidet war. Irgendwie hatte er die letzte Nacht keine Ruhe gefunden und als er am Morgen zu sich kam, war es schon recht spät.

    "Vilberes Vilburn Brauhausner - zum Gruße und zu Diensten", sprach Villy freudnlich zu der kleinen Gruppe. Alayne kannte er, die Herren hingegen hatte er nur einmal flüchtig gesehen. Der eine war schon einmal im Lazarett gewesen, so errinerte sich Villy... und leider war er mit seinem Besuch nicht ganz zufrieden gewesen.

    "Es freut mich sehr, dass wir uns hier und heute treffen. Es könnte etwas sehr gutes - sehr großes daraus erwachsen." Bei seinen letzten Worten beschrieb Villy einen großen Kreis mit seinen Armen.

    "Dieses Land ist auserkoren in Zukunft die wunderbaren Zutaten für den bumonesken Heilerschluck zu ... hervorzubringen!"

    Villy kramte aus seiner Umhängetasche ein paar Papiere hervor. An jeden der Anweseden verteilte er ein gleiches - die anderen behielt er bei sich. Zu lesen war:


    Heilerschluck

    Dieses Rezept stammt von der angesehenen Heilerfamilie Bumona aus Viltal, die zahlreiche gesunde Nachkommen und fähige Heiler hervorgebracht hat.Diese Familie hat das Rezept lange gehütet und alle Mitglieder erfreuen sich bester Gesundheit.

    Schließlich ist es zum Wohle der Menschheit bekannt geworden und alle, die es sich bereiten und regelmäßig vorbeugend einnehmen, bleiben von Krankheiten verschont oder werden schnell von ihnen geheilt. Zu Frühjahrskuren und im Herbst nimmt man morgens und abends 10 Tropfen unverdünnt oder verdünnt mit Wein, Tee oder Wasser – oder auch sonstigen Getränken. So eingenommen ist das Lebenselixier ein gutes Vorbeugemittel gegen viele Krankheiten. Aber auch zur Herstellung der Gesundheit wirkt das Elixier Wunder; so bei Rheuma, Podagra, Gallenbeschwerden, Wassersucht, Kopfdruck, Hämorrhoiden, Verdauungsbeschwerden, Völligkeitsgefühl, Gliederschmerzen, Aterienverkalkung und vielem mehr. In allen diesen Fällen nimmt man zu Anfang 10 Tropfen und steigert je nach Bedarf bis zu einem Teelöffel oder einem halben oder ganzen Esslöffel voll und verdünnt es mit Wein, Tee, Wasser oder einem anderen Getränk, je nach Größe der Person und Schwere der Erkrankung oder nimmt es pur zu sich.


    "Ihr sehr also, dass es etwas sehr gutes ist, dass selbst das Herrscherhaus - also zumindest die Hälfte davon, sehr schätzt! Aber um zum Punkt zu kommen: Es geht mir um den Anbau von Agaven, Ingwer und Alraunen."

    Danach blickte er erwartungsvoll in die Runde. Schweiß stand ihm auf der Stirn.



  • Alaynes Blick hatte aufmerksam das Papier studiert, dass Vilberes ihr gereicht hatte und bedachte ihn nun mit einem Schmunzeln. „Man nimmt also einfach dauerhaft eine beliebige Menge beliebig verdünnt ein und bleibt von allen Beschwerden verschont? Das klingt ja nach einem Wunderheilmittel. Ich glaube, an der offiziellen Formulierung der Werbung müssen wir noch feilen, sonst rennen mir die Leute bei jedem Nieser die Türen ein und beschweren sich über Betrug. Vilberes, könntest du mir bitte noch ein Exemplar für Gozo von Tahat mitgeben?“

    Ohne Vilberes Antwort abzuwarten, wandte sie sich dem Mann mit dem roten Hut zu: „Kaspar, bitte führen Sie uns zu dem Flurstück, wir können uns im Gehen weiter unterhalten.“ „Sehr gerne“, erwiderte dieser und schlug beschwingten Schrittes den linken Weg ein. Alayne folgte ihm auf den Fersen und wandte sich beim Gehen dem Sandhuhnzüchter zu. „Leopold, wie schätzt Ihr die Erfolgsaussichten für den Anbau von Alraune, Agave und Ingwer ein?“

  • „Recht gut", antwortete Leopold. "Die Alraune hat einen eher geringen Wasserbedarf und dürfte mit den unregelmäßigen und geringen Niederschlägen hier ebenso gut zurecht kommen wie der Lavendel. Allerdings wächst sie hier in der näheren Umgebung nicht, sodass man Zuchtpflanzen besorgen müsste. Außerdem sind ihre Blätter hochgiftig. Wir müssen unbedingt verhindern, dass die Wildtiere sie fressen. Ich weiß nicht, ob die Pflanze für Tiere als giftig erkennbar ist.

    Die Agave ist hier heimisch und speichert das Wasser in ihren dicken Blättern. Sofern keine spezielle Agavenart benötigt wird, würde ich mit Herrn Brauhausner besprechen, wo er wild wachsende Einzelpflanzen entfernen darf. Daraus kann man ja recht schnell Ableger ziehen.

    Der Ingwer bereitet mir etwas Kopfzerbrechen. Er benötigt zwar auch nicht übermäßig viel Wasser, aber so weit ich weiß, muss er feucht gehalten werden, verträgt aber gleichzeitig keine Staunässe. Das wird mit den hiesigen Niederschlägen schwierig.“


    Alayne hörte hinter sich das kratzende Geräusch einer Bleimine auf Papier. Der Mitarbeiter des Amts für Stadtentwicklung und Infrastruktur machte sich bereits zahlreiche Notizen. Gerade kreiste er mehrfach ein Wort ein, das er quer über Seite gekritzelt hatte. „Kuno, ich sehe, Ihr habt bereits Gedanken hierzu. Mögt Ihr diese mit uns teilen?“

  • "Es ist ja auch ein wunderbares Mittel. Sicherlich..." Er reicht Alayne am Zielort ein Exemplar für Gozo. "Ich glaube gegen Wildtiere könnte ein Zaun gebaut werden oder ein Graben... oder ich lasse beobachten, ob Tiere das überhaupt fressen. Exemplare zum Züchten würde ich sicherlich auftreiben können. Ich kenne ein paar Händler. Wobei ich gerne auch hiesige kultiveren würde..."

  • Kuno brummte und rieb sich das Kinn.

    „Im Grunde gibt es zwei Möglichkeiten und beide beinhalten den Bau einer Zisterne. Es kommt darauf an, wie groß der Ernteertrag sein soll. Wenn dieser Kräutertrunk nur für den Eigenbedarf des Freistaats produziert werden soll, dann reichen vermutlich die natürlichen Niederschläge hier. An den Rändern der bestellten Felder könnte man steinerne Abläufe bauen, die zur Zisterne führen. Ebenso sollten an den Dächern der Geräteschuppen und Lagerhäuschen...“ Kuno wandte sich zu Vilberes um: „...ich nehme doch stark an, dass Ihr welche errichten werdet? Jedenfalls sollten deren Dächer mit Rinnen versehen werden, die ebenfalls in die Abläufe am Boden führen, die die Zisterne speisen. Wenn der Kräutertrunk in großen Mengen produziert und exportiert werden soll, dann braucht es mehr Wasser, damit die Kräuter besser und schneller wachsen. Man müsste meiner Ansicht nach eine größere Zisterne bauen, die an das Aquädukt in der Stadt angeschlossen wird. Das bedeutet, wir müssten das Aquädukt um einen Seitenarm verlängern. Ich glaube nicht, dass wir für eine solche Baumaßnahme derzeit genügend Stein überschüssig haben. Den müssten wir wahrscheinlich importieren. Zudem benötigen wir Handwerker, die sowas können... da müssten wir wahrscheinlich externe Fachkräfte anwerben. Und irgendwer muss das natürlich alles bezahlen. Wie groß möchten Sie Ihr Geschäft denn aufziehen, Herr Brauhausner?

  • Inzwischen war die Gruppe am Rand eines Feldes angekommen. Eine Handvoll knorrige Olivenbaumstämme zwirbelten sich Richtung Himmel, ansonsten waren hauptsächlich kniehoch wachsende Gräser und Sträucher zu sehen.

    Kaspar breitete die Arme aus: „Das hier ist Flurstück Nummer 37. Wir stehen am nördlichen Eck. Es ist ungefähr ein Rechteck, das nach etwa zwei Drittel von einem unbefestigten, schmalen Feldweg durchzogen wird. Man erkennt das Ende recht gut, weil direkt dahinter ein Olivenhain steht.“ Er deutete mit ausgestrecktem Arm Richtung Süden.

    „Ich bitte darum, dass wir das Feld einmal umrunden“, meldete sich Kuno zu Wort, „damit ich den Zustand der Zuwegung und eventuelle Befestigungsmaßnahmen beurteilen kann. Herr Brauhausner, wie viele Personen werden hier für das Kultivieren und Ernten der Kräuter regelmäßig unterwegs sein? Und welche Fuhrwerke sollen eingesetzt werden? Bisher sind die Wege hier ja alle unbefestigt.“

  • "Also... Lagerschuppen und Geräteschuppen hört sich nach einer ausgezeichneten Idee an... also welche zu bauen und das Regenwasser zu sammeln. Gehören diese Olivenbaumstämme auch mit dazu? Ich habe gehört man kann diese... vergällen oder so ähnlich, dass an denen andere Beeren wachsen?"

    Vilberes blickt sich sehr interessiert um - langsam hin und her schweifend. "Es gefällt mir sehr gut. Erstmal wäre es natürlich für den Freistaat, aber ich würde damit sehr gerne auch handel treiben können, um eventuelle Engpässe der hisigen Bodenschätze auszugleichen." Villy beginnt in Gedanken seine Barschaft zu zählen. "Ich denke, ich müsste ersteinmal anfangen mit dem Anbau und dann ersteinmal mit Zisternen auskommen. Ich befürchte der Ausbau der Aquasduk-Dinge muss noch etwas warten... irgendwie will ein Facharbeiter auch bezahlt werden... und das Material dafür..."

    Villy greift auf den Boden und lässt etwas davon zwischen den Fingern hindurchrieseln. "Vielleicht wäre ein kleiner Schrein Aquas als erstes sinnvoll... als...Anregung für die Regenfälle..."

    Dann beginnt er zu rechnen und hält seine Arme prüfend auseinader - schmaler und wieder breiter werdend: "Ich kann hier sicherlich ein halbes dutzend Leute beschäftigen, sobald der Anbau läuft auch mehr. Und ich denke, dass ich höchstens einen breiten Hauptweg brauche und dann davon ab eher kleinere Wege ... für diese ... Handwagen"

    Er macht eine kurze Pause.

    "Vieles ist halt noch... in Planung."

  • Kunos Schreibgerät schabte schon wieder hektisch über das Papier. Einige Augenblicke sprach niemand, bis Kuno mit seinen Notizen geendet hatte und Vilberes ansah:

    "Wenn das so ist, schlage ich vor, dass gleich eine große Zisterne gebaut wird. So kann später jederzeit eine Verlängerung des Aquädukts erfolgen. Sofern das Ihnen finanziell möglich ist. Wenn Sie die Mittel dafür nicht selbst aufbringen können, kann man sicherlich mal mit dem Ceann der Münzen sprechen. Schließlich ist das eine Investition, die mehrere Arbeitsplätze schaffen könnte, sodass man vielleicht einen Kredit bekommen könnte. Ein Aqua-Schrein...warum nicht. Dafür brauchen Sie keine Genehmigung, aber ich bin nicht sicher, ob das den gewünschten Erfolg bringt." Kuno blickt zweifelnd gen Himmel.


    "Wegen der Olivenbäume", schaltete sich Kaspar ein "die müssen hier stehen bleiben, die sind fester Bestandteil des Grundstücks. Das wird auch im Pachtvertrag festgeschrieben. Meines Wissens steht da aber nichts vom Verändern der Früchte... also aus meiner Sicht spricht nichts dagegen."


    "Aus meiner Sicht auch nicht", bestätigte Leopold. "Ich weiß nur wirklich nicht, ob sich Olivenbäume mit irgendwas kreuzen lassen. Da bin ich als Sandhuhnzüchter überfragt. Kommt auf einen Versuch an, schätze ich.."

  • Alayne klatschte vergnügt in die Hände.

    "Wunderbar, das wird großartig! Veredelte Oliven! Normale Oliven kann ja schließlich jeder wachsen lassen. Nun denn, ich würde sagen, ihr umrundet das Flurstück und schaut euch noch die Wege an. Ich habe gleich einen Anschlusstermin und muss mich etwas sputen, damit ich rechtzeitig zurück in die Stadt komme. Vilberes, den Pachtvertragsentwurf werde ich in den nächsten Tagen fertig stellen lassen und zu deinen Händen senden lassen. Kuno, wir reden heute Nachmittag über das weitere Vorgehen im baulichen Bereich. Gehabt euch wohl!"


    Mit den Fingerspitzen tippe Alayne sich zum Gruß an den Hut und entfernte sich flinken Schrittes in die Richtung, aus der sie alle gekommen waren.

  • Vilberes hob die Hand zum Abschiedsgruß.

    "Ja - eine große Zisterne klingt gut. Ich denke ein Gespräch bezüglich eines Kredites ebenso. Es werden sicherlich reichlich ... Arbeitsplätze entstehen - ganz entscheidend für den Aufbau der Stadt! Die Olivenbäume nehme ich wie gesagt gerne um sie von Jan Thorax aufgeilen zu lassen... und der Regen bleibt ja vielleicht nur fern wegen des fehlenden Schreines."


    Was ist denn jetzt noch hier vor Ort zu klären?


    Villy blickte fragend in die Runde.

  • Kaspar und Leopold zuckten mit den Schultern und sahen Kuno fragend an. Dieser blätterte noch einmal durch seine Notizen und meinte dann: "Ich denke, wir haben alle wichtigen Punkte besprochen. Ihr müsstet Euch noch festlegen, an welcher Stelle die Geräteschuppen stehen sollen und wie groß diese werden. Sie dürfen nicht so groß sein, dass jemand darin wohnen könnte, dann sind sie genehmigungsfrei. Die Zisterne ist ebenfalls genehmigungsfrei; das Bauamt wird berechnen, an welcher Stelle sie gebaut werden sollte und wie die Rinnen auf dem Flurstück zu verlegen sind. Das Amt für Kultur muss beteiligt werden, die werden bei den Grabungen nach Lona-Relikten Ausschau halten wollen. Und dann müsstet ihr noch überlegen, ob alle das Grundstück umgebenden Wege auszubauen sind oder ob es eine >>Hauptstraße<< für den Waren- und Personenverkehr zum Flurstück geben soll.

    Für ein Lagerhaus im Außenbereich würde allerdings ein separater Bauantrag benötigt. Ihr könnt aber auch erstmal nur festlegen, wo künftig mal eines gebaut werden soll, und für's Erste die Ernte auf eurem städtischen Grundstück lagern, solange es noch nicht allzu viel ist.

    Wenn Ihr dazu keine Fragen mehr habt, können wir die Begehung hier beenden. Ihr könnt das Flurstück ja in Ruhe mit Eurer Familie abgehen und euch Gedanken machen. Inzwischen werde ich mich an die Zisternenplanung setzen und wir hören in den nächsten Tagen voneinander. Einverstanden?"

  • "Da drinnen wohnen müssen soll ja nun keiner - wobei der Weg zur Arbeit kurz wäre" Vilberes reibt sich nachdenklich das Kinn. "Und die Grabungen sind selbstverständlich. Wird ja jeder Stein auf den Kopf gestellt - hier - überall." Vilberes blickt sich um.

    "Eine Hauptstraße wird es tun. Und die Wege auf dem Gelände für kleine Wagen." Vilberes denkt über das Lagerhaus nach.

    "Ich glaube vorerst würde die Lagerung am Lazarett genug Platz sein. Es sind ja schließlich auch heilsame Kräuter."

    Vilberes nickt Kaspar und Leopold zu. "Ja, dann hören wir von einander. Ich freue mich schon!"