Der Schankbereich

  • "Hab ich unbedingt noch zu machen Beamtengeschaftigkeiten mit dir, wohlriechendes Mann", plappert Rama grade, während sie den völlig überforderten Beamten auf einen Barhocker bugsiert. "Muss ich haben offizielles Verschriftlichung von Überlegungen. So.", sagt sie und klopft dem Beamten freundschaftlich auf den Rücken, dass er zusammen zuckt. "Was trinkst du?"

  • Althea hat es endlich geschafft die ganzen Schüsseln zu den Kriegern zu tragen. Sie begibt sich hinter die Theke um kurz durchzuschnaufen und füllt sich einen Becher mit Wein. Diesem möchte sie sich gerade genüsslich zuwenden, als sie Anselmo in der Menschenmenge vor dem ArconRouge erblickt....

    Hektisch stürzt sie den Wein runter und füllt einen zweiten Becher, sowie ihren eigenen mit Wein und beginnt sich durch den vollen Schankraum in Richtung Anselmo zu kämpfen.

  • Cassandra, die noch immer mit allem beschäftigt ist, nur nicht mit ihren eigenen Aufgaben im Arcón Rouge, beobachtet eine Weile, wie Althea sich mit den Schüsseln abmüht. Es ist wirklich nicht leicht, gutes Personal zu finden und die Alchemistin macht auch einen wirklich guten - MOMENT MAL! Wo geht sie denn jetzt so plötzlich hin?
    "Althea! Liebes! Wo gehst Du hin?! Ist sich hier noch Korb mit Olivenbrot der sich muss an Tisch in Ecke!"

    Verwirrt dreht sich Cassandra zu Merlot um. Mit einem alles aussagenden Augenbrauenzucken gibt Merlot Unverständnis zu verstehen.

    Bin ich sich auf großer Reise. Schickt Boten in Richtung Markischer Bund - Scholle Neutralis, Baron von Graustein <3

  • "Magica zum Gruß Lucius, Danke ich bekomme alles was nötig ist hier". Dann senkt er die Stimme zu einem flüstern: "Außer Ruhe". Dabei zwinkert er Lucis mit einem lächeln zu. "Aber im ernst die Hitze macht mich fertig, die ist schlimmer als auf dem Sommerfeld zu letztes Jahr. Ich laufe hier von Schatten zu Schatten und versuche die meisten Dinge Nachts zu erledigen." Dann setzt er an und leert den Humpen.

  • Der Beamte weiß nicht so recht, wie ihm geschehen ist. Kaum dass er den Schankraum betreten hatte, war er erst von der einen, dann von der anderen Do‘Hleba quer durch den ganzen Raum und wieder zurück gezerrt worden. Nun findet er sich auf einen etwas wackligen Holzschemel am Tresen wieder und versucht, das unaufhörliche Geplapper der Madame zu verstehen. Der Berg von einem Mann, der sich gerade vom Schemel neben ihm erhebt, wirft ihn beinahe und und der Nachbar zu linken Seite grölt gerade Althea hinter her, die weg vom Tresen Richtung Eingang gestürmt ist.

    „Ähm...trinken? Ich... ja. Ein Glas Wasser vielleicht? Bitte?“ Der Beamte merkt erst jetzt, dass ihm die Zunge vor Nervosität am Gaumen klebt.

    Ein kurzes Zucken ist in Ramas Gesicht zu sehen, dann lächelt sie den Beamten verständnisvoll an. „Aber naturlich, Beamtchen, sofort kommt!“ Sie greift hinter die Theke, hantiert kurz umständlich mit einem Kanister und knallt dem Beamten einen Kelch verdünnten Rotwein vor die Nase. „Trinkst du, dann dir geht es gleich besser!“ Mit durchdringendem Blick schaut sie den Beamten an, der sich keine Widerworte zu sagen traut und den Kelch ansetzt. Er trinkt ein paar schlucke, doch als er absetzen will, bemerkt er, dass Rama ihn noch immer durchdringend ansieht. Er nimmt noch einen Schluck, und noch einen... und als Ramas Blick ihn immer noch durchbohrt, fügt er sich seinem Schicksal und trinkt hastig alles aus. Etwas außer Atem setzt er den Krug ab, der sofort von Merlot wieder aufgefüllt wird. Durch die Hitze und die Aufregung bemerkt der Beamte sogleich ein wohliges Gefühl, dass sich in seinem Kopf und seiner Zunge breit macht.


    „Madame Do Hleba, der Vorfall heute im Büro tut mir unendlich Leid. Ich hoffe, Sie können mir meine Ungeschicktheit verzeihen. Vor allem tut es mir Leid, dass ihr Kelch zerbrochen ist und darum habe ich Ihnen etwas mitgebracht.“ Er öffnet etwas umständlich seine Umhängetasche und fördert einen Leinenbeutel zutage. „Dies ist eine kleine Wiedergutmachung von mir. es handelt sich um einen Teil eines Familienerbstückes, dem guten Festtagsgeschirr meiner Urgroßmutter Berta.“ er öffnet den Leinenbeutel und zieht einen silbernen Weinkelch heraus. Der Kelch ist ringsum mit Ornamenten verziert und einige Buchstaben sind eingraviert. Hoffnungsvoll hält der Beamte Madame Do‘Hleba den Kelch hin.

  • Die Madame ist entzückt! " Ohhh!", flötet sie "ist sich von Beamtentantchen Berta? Hat sich wirklich praktisches Geschmack." Prüfend betrachtet sie den Kelch, wendet ihn hin und her und betrachtet die Ornamente. "Ist sich bestimmt auch besser unzerbrechar als das alte Stuck, das heute ging in Scherben." Rama zwinkert dem Beamten zu, der erneut errötet. Dann stellt sie den Krug auf den Tresen und blickt den Beamten ruhig, ja fast ernst an: "Danke. Ich weiß zu schatzen, dass man sich auf dich verlassen kann. Ich werde deine ... Gabe in Ehren halten." Einen Moment hält Rama den Beamten noch mit ihrem Blick in der seltsamen Feierlichkeit des Augenblicks gefangen, nickt dann fast unmerklich und ein Lächeln zieht sich wieder über ihr Gesicht.

    "Lass uns auf unseres Fraundschaft anstoßen!" Merlot steht schon diensteifrig bereit und scheinkt den Becher des Beamten und auch Ramas neuen, silbernen Kelch fast randvoll. Die Madame erhebt das Getränk um dem verwirrten Mann an ihrer Seite zuzuprosten, hält dann aber doch noch einmal inne. "Sagst du, hast du Namen? Kannst du schlecht Freund von Familie sein, ohne Namen zu tragen! Also, wie heeisst du, hubsches Beamtchen?"

  • "Warum gehst du denn auch in eine Taverne, wenn du Ruhe haben willst?" fragt Lucius während er sich vom Nebentisch einen Krug klaut, kurz dran riecht und dann einen Schluck nimmt. "Ich weiß nicht was du hast, das Wetter hier ist toll. Besser als in Britannien, mit dem ganzen Nebel, Regen und ständig mies gelaunten römischen Wichtigtuer." Er rollt die Augen und schüttelt leicht den Kopf.

  • Der Beamte ist von dem raschen Stimmungsumschwung und der ungeteiltenAufmerksamkeit der Madame sichtlich überfordert. All der Wein, den er in der in so kurzer Zeit getrunken, ja fast gekippt hat tut sein übriges. "Äh.. also..", stammelt er, doch da hat Rama auch schon etwas hinter ihrem neuen (noch immer namenlosen) Busenfreund entdeckt, dass ihre Aufmerksamkeit auf sich zieht. "Kleines Moment, liebstes Beamte! Ich entfuhre kurz Urgroßmutterleins Silbererbe, trink du so lange noch Schluck!". Rama lächelt dem armen Beamten strahlend zu, winkt Merlot den Krug ihres Gastes noch einmal zu füllen und eilt zu der Treppe, die vom Schankraum zu den Gemächern der "Mädchen" führt.

    "Cuvée! Bleibst du wohl stehen, hubsches Ding. Ich muss noch mit dir sprechen." Etwas überrumpelt von der plötzlichen, direkten Ansprache der Madame nickt Cuvée nur stumm. "Horst du, ich mochte das du uns nach Westen begleitest. Nein, sag jetzt nichts. Ich denke, du bist soweit. Es wird Zeit, dass du dein charmantes Schuchternheit in.... lukrativeres Bahnen lenkst." Sie trinkt einen Schluck aus ihrem neuen Kelch. "Dann geh jetzt und pack Sachen. Frag am besten bei Cassandra nach, wo du noch kannst hilfreich sein. Morgen wollen wir aufbrechen." Rama nickt zufrieden, während Cuvée ergeben die Treppe hinauf steigt um mit dem Packen zu beginnen.

    "So. Wo war ich stehen geblieben...." Rama lässt ihren Blick durch den gut gefüllten Schankraum schweifen und entdeckt Lucius, der sich zu Tjark gesetzt hat. Strahlend lächelnd macht sie sich mich wiegenden Schritten auf den Weg zu den zwei Kriegern.

  • Lucius ich sagte ich bekomme alles außer Ruhe, nicht das ich Ruhe möchte.


    Nebel und Regen packe noch Berge mit Heide und Hochmooren dazu und 5 Monate Winter und du hast das Land meiner Väter beschrieben Lucius. Das ist auszuhalten hier bei diesem Wetter werde ich zum Tagschläfer im Keller und komme am liebsten erst nach Sonnenuntergang herraus. Wenn ich nicht am Tempel oder in dem Palast Dinge zu erledigen hätte...

  • Endlich, nach etlichen beschwerlichen Reisetagen, ja Wochen! hält der Wagen vor dem Arcón Rouge. Rama sehnt sich danach den großen Reisehut wieder für eine Weile abzulegen. Wirklich frische Kleidung, ielleicht sogar ein Bad in den Thermen und ein vernünftiges Bett. Se muss schmunzeln. Vor einigen Jahren war ein Leben auf Karren, in Zelten und immer unterwegs noch ganz normaler Alltag für sie. WIe schnell man sich doch an neue Bequemlichkeiten gewöhnen kann...

    Während die Madame das Abladen ihres Gepäcks beaufsichtigt - war das schon immer so viel?! - kommt ihr der Gedanke, dass der Krieg vielleicht doch nicht unbedingt der beste Ort zum großen Bewerben des Arcón Rouge ist... "Aber das Ritualtaverne, das hat Potential", murmeld sie vor sich hin.


    Endlich betritt Rama den Schankraum. Nach so einer langen Reise währe ein Eintreten durch den Hintereingang einfach unwürdig. Cassandra hatte sich am Hafen schon einer schnelleren, leichteren Reisegruppe nach Asina angeschlossen. Das heißt, die neue Mistress sollte schon da sein und Rama selbst, könnte die Früchte ihrer Arbeit genießen, sich die Rosinen herauspicken, Wein trinken, vielleicht etwas über diese Seidenraupenzucht lernen, im Tempel helfen und sich auf ihre Prüfungen zur Feuertänzerin konzentrieren. Ja, so sollte das Leben einer ehrbaren Frau aussehen!

    Im Schankraum ist nicht viel los: Ein junger Mann wischt den Boden und hinter der Theke plappern zwei Mädchen. Es sind nur zwei, vielleicht drei Tische besetzt. Kein Wunder. Es ist noch nicht mal Mittag und ein gutteil der Stammgäste kommt grade erst vom Feldzug zurück.

    "Wunderschones guten Morgen!", strahlt Rama in den Raum. Der junge Mann kippt vor Schreck den Eimer um. "Also bitte, Syrah. Wisch das auf und dann du kannst helfen mit Gepack."

    Die Madame schreitet in ihren staubigen Reisekleidern auf die Theke zu. "Na? Hat euch die Mistress schon eingewiesen?" fragt sie vorfreudig grinsend die zwei Mädchen. DIese nicken eifrig. "Oh ja! Sie sagte, wir sollen euch, Madame, sagen, dass also.. sie ist.. zu erst.. äh.." der so euphorisch begonnene Redeschwall gerät ins stocken. Rama runzelt die Stirn. Die zweite Magd springt ein: " SIe ist auf Reisen, schaut sich Tavernen mit ...einem... Admiral an, ja ich glaube es war ein Admiral..." Die erste Magd übernmmt den Faden wieder "Und Rezepte mit der Geliebten tauschen!" "Und den Baron Graf im Meckerbund besuchen" "..wegen einem verschwitzten Burschen, glaube ich. Und sie weiß noch nicht wie lange sie unterwegs sein wird und darum, darum hast du jetzt die Verantwortung, Madame!" Das Mädchen strahlt.

    Rama ist sprachlos.

    "Und sie hat den werten Herren Yuri mit auf ihre Reise genommen", ergänzt das andere Mädchen fröhlich.


    "Dann wird sich Seidenzucht wohl noch etwas warten mussen..." murmelt Rama, während sie sich auf einen Stuhl fallen lässt. Die verwirrten Mädchen werden von Merlot, der soeben aus den Hinterzimmern tritt fort gescheucht, dann reicht er seiner Madame ungefragt den silbernen Kelch, gefüllt mit Honigbrand.


    Nach einigen Augenblicken (erstmal müssen die Aussagen der Mägde geordnet und von Merlot korigiert werden) ist der Kelch geleert und Rama drückt Merlot ihren Reisehut in den Arm. "Hat sich ganz schon verloren Lavendel uber die Reise. Machst du mir neues Straußchen fertig, ja? Ich gehe jetzt Baden." Und sie verschwindet durch die Tür hinter der Theke in den Küchen- und Privatbereich des Arcń Rouge.

  • Der Alltag hat auch im Arcón Rouge wieder Einzug gehalten. Der große Schankraum ist wie immer gut besucht, vom all-abendlichen Andrang aber noch weit entfernt.

    An einem Tisch, sitzt Harold. Er ist in Gedanken noch ganz bei der netten Gesellschaft der letzten Nacht. Oh, diese Beine! Wieviel Kraft doch in diesem zarten Körper....

    "Would you kindly pass me the sugar, Harold.", reißt ihn da die Stimme seiner Herrin aus dem Tagtraum. " Yes, Mam! Natürlich!"

    In respektables schwarz gekleidet sitzt ihm die Witwe seines ehemaligen Arbeitgebers gegenüber. Aufrecht wie immer.

    Die Witwe Blake nimmt zwei kleine Löffel Zucker in ihren Tee, rührt um, und blickt ihren... Angestellten? Diener? Aufpasser? einen Moment schweigend an. Sie weiß, dass ihn das nervös macht.

    "Well?", erlöst sie ihn schließlich, "Could you find someone who seems competend enough to please my needs?" Harold, noch ganz bei seinen eigenen lüsternen Gedanken, hustet kurz auf, bis ihm einfällt, dass die Witwe von Handwerkern spricht und nicht von... nunja... Gunstgewerblern. "Es tut mir wirklich leid, Mam. Es gibt eine ganze Reihe Näherinnen in der Stadt aber keinen einzigen ausgebildeten Schneider."

    Die Witwe nippt an ihrem Tee. "How unfortunate even though not unexpected." Ihre behandschuhten Finger trommeln nachdenklich auf der Tischplatte. "I'll talk to some of those seamstresses. Maybe they are not completely worthless.", sie leert ihre Tasse - wobei sie leicht das Gesicht verzieht, "How people may call this leavesoup Tea is beyond me. Anyway. Harold, I intend to go see the mulberrytrees again, the moths need inspection, and I am going to dine with Mister Obnoxious this evening. I think I really should talk to someone about the horrendous situation of the textile Indusry around here. Well, you go and find someone capable of weaving silk PROPPERLY, not that knotty abomination they presented me the day before."

    In einer fließenden Bewegung steht die Witwe auf und greift nach ihrem Sonnenschirm.

    Auch Harold erhebt sich. Als er Anstalten macht ihr Richtung Ausgang zu folgen, winkt sie ihm ab: "No, Harold, I won't be needing you today. I am quite capable of looking after myself, you know? Good bye!"

    Mit rauschenden Röcken schreitet die Witwe Blake aus dem Arcón Rouge heraus auf die Straßen dieser köstlich wilden Stadt. Oh wie sie dieses Abenteuer genießt!

    Harold hingegen hasste es, wenn sie das tat: Ihn einfach abbestellen. Der letzte Auftrag des verstorbenen Mister Blakes war es immerhin, dass er, Harold, Misses Blake beschützen und wenn nötig verteidigen sollte! Konnte dieses Weib nicht einfach in Stille trauern und Stickarbeiten anfertigen, wie es sich gehörte? Andererseits.... Ein Bierchen auf kosten der Witwe, vielleicht auch zwei...?

    Und auf Harolds Gesicht breitet sich ein zufriedenes Grinsen aus.