Amt für Stadtentwicklung und Infrastruktur

  • Ein älterer Herr mit schütterem, grauem Haar und einer grauen Robe Betrat das Stadtamt. Auf der Brust war der Adler der Achenar in die Robe eingestickt. Unter seinem rechten Arm trug er einige zusammengerollte Papiere.

    Langsam ging er auf einen der Schalter zu.

    ,,Achenar zu Gruße. Mein Name ist Bruder Sven. Ich bin einer der Schriftgelehrten des Ordens. Mein Hauptmann Darius schickt mich wegen Anträgen zur Errichtung eines Gasthauses, der Unterkünfte für die Achenar und einer Imkerei. Leider sagte er mir nicht an wen ich mich wenden solle, könntet ihr mir weiterhelfen?''

    Der ältere Herr blickte freundlich über den Schalter

    SEID IHR ALLE ZU DUMM AUF 2 ZU ZÄHLEN????

    Ich habe noch nie ein Tier gesehen, das Selbstmitleid empfand. Ein Vogel wird totgefroren von seinem Ast fallen, ohne sich je selbst bemitleidet zu haben.

  • "Achenar zum Gruße", erwiderte der Beamte mit einem freundlich-neutralen Gesichtsausdruck hinter dem Schalter.

    "Sie möchten Bauanträge stellen, habe ich das recht verstanden? Geht es dabei um gänzlich Neuerrichtungen oder um Sanierungen bestehender Gebäude? Und werden diese Bauvorhaben innerhalb oder außerhalb der Stadtmauern durchgeführt? Es sind nämlich unterschiedliche Sachbearbeiter zuständig, wissen Sie?"

    Ohne auf die Antwort seiner eher rhetorischen Frage zu antworten, zeigt er auf die zusammengerollten Papiere.

    "Das Bauamt benötigt sicherlich eine Skizze und eine verbale Beschreibung der Bauvorhaben... Sind das die Unterlagen? Das wäre natürlich gut, wenn Sie die schon dabei haben. Der zuständige Sachbearbeiter wird Ihnen dann sagen können, was er darüber hinaus benötigt. Das Bauamt ist übrigens im 1. Stock, einfach die Treppe dort drüben hinauf steigen und dann nach links in den Flur abbiegen. Das dritte Zimmer zur Rechten ist das Büro von Kuno, der ist gerade von einer Ortsbegehung für ein Bauprojekt zurückgekehrt und kann Ihnen sicher weiterhelfen." Der Beamte faltet beflissen seine Hände zusammen und lächelt Bruder Sven unverbindlich an.

  • ''Ich danke ihnen vielmals, ich werde mich unverzüglich an den Herrn Kuno wenden. Ich hoffe ich habe alles dabei.''

    Bruder Sven nickt dem Beamten zum dank zu und wendet sich Richtung Treppe.

    'Zum Glück ist Darius nicht persönlich vorbeigekommen' grübelt er bei sich, als er die Treppe hinaufsteigt 'der Mann hat die Geduld eines angeschossenen Ebers und hasst Beamte' Sven seufzt ' Aber dafür hat er ja mich.'


    Erster Stock, linker Flur, drittes Zimmer. Das müsste es sein


    Sven klopft vorsichtig drei mal an die Tür

    SEID IHR ALLE ZU DUMM AUF 2 ZU ZÄHLEN????

    Ich habe noch nie ein Tier gesehen, das Selbstmitleid empfand. Ein Vogel wird totgefroren von seinem Ast fallen, ohne sich je selbst bemitleidet zu haben.

  • Kuno versuchte, seine eigene Handschrift zu entziffern. So erging es ihm immer, wenn er mal wieder im Gehen mitgeschrieben hatte. Was sollte dieses Geschnörkel bloß heißen? Weg..reißen? Weg..bereiten? Weg breiter? Er stützte seinen Kopf auf die Hand und starrte in Richtung des Aktenregals, doch eigentlich starrte er ins Leere und ging in Gedanken nochmal die Ortsbegehung durch. Sie waren das Flurstück abgegangen, das verpachtet werden sollte, und hatten den Zustand der unbefestigten Wege geprüft. Erstmal würden diese nur zu Fuß und mit Handkarren begangen werden... also "Weg bereiten" im Sinne von "ebnen"? Doch Kuno plante gerne weit im Voraus und eigentlich sollte irgendwann in der Zukunft mehr Verkehr auf diesem Weg herrschen. Also doch "Weg breiter"? das schloss allerdings nicht aus, dass er irgendwas am Wegesrand hatte "wegreißen" wollen...

    In diesem Moment riss ihn ein Klopfen an seiner Bürotür aus seinen Gedanken. Vor Schreck zuckte er zusammen und ließ den Stift fallen. Er bückte sich rasch unter den Tisch, griff nach dem Stift und rief laut "Herein". Gerade als die Tür aufging, schälte er sich etwas ungelenk wieder unter seiner Tischplatte hervor.